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Schloss Sayn
 

 

Einladend und Neugierde weckend ist das Neue Museum Schloss Sayn, das im Frühjahr 2020 eröffnet wurde und einen privaten Einblick in das Leben der Adelsfamilie zu Sayn-Wittgenstein-Sayn in den letzten 200 Jahren gewährt. Doch kaum waren die ersten begeisterten Besucher gegangen, musste das Museum zwei Tage später pandemiebedingt wieder geschlossen werden. Ein schwerer Schlag für Fürst Alexander und Fürstin Gabriela, die zusammen mit zwei jungen Beraterinnen aus Sayn mit viel Fantasie und Freude an der Neugestaltung gearbeitet hatten. 

Wie man bei der Führung durch das Neue Museum erfährt, ist die Fürstenfamilie Schicksalsschläge gewohnt. Ihre tausendjährige Geschichte wird jedoch mit Leichtigkeit und Humor erzählt, beginnend mit dem ersten bekannten Vorfahren in männlicher Linie Graf Stephan von Sponheim sowie Heinrich dem Großen von Sayn und Feldmarschall Peter Sayn-Wittgenstein, der in der russischen Armee Karriere machte. Nach seinem Sieg über Napoleon und dem sozialen Umbruch in Russland dann die Rückkehr nach Sayn, zwei Weltkriege mit Zerstörung und Wiederaufbau, gefolgt von der Rettung des kulturellen Erbes. Auf dem Weg durch das Schloss begegnen uns immer wieder zwei außergewöhnliche und attraktive Fürstinnen, die sich durch ihr Bemühen um soziale Reformen, Kulturförderung und Naturschutz hervorgetan haben – die russische Fürstin Leonilla (1816-1918) und die österreichische Fürstin Marianne (geb. 1919), die Mutter von Fürst Alexander. Beide überschritten das hundertste Lebensjahr. 

Glanz der vergangenen Tage 

Ein großer Teil des Neuen Museums ist Fürstin Marianne gewidmet, der legendären „Mamarazza“, die eine leidenschaftliche Fotografin war. „Meine Mutter fing schon als Kind an zu fotografieren. Sie fotografierte ausschließlich Menschen, und zwar nur die, die für sie interessant waren. ‚Promis‘ war wie ein Schimpfwort für sie“, erzählt uns Fürst Alexander beim Rundgang durch das Museum. Sie fotografierte impulsiv und drückte immer im richtigen Moment ab, wie ihr Freund Gunter Sachs einmal sagte. Sie hatte Freude am Leben, an interessanten Menschen und Reisen um die Welt. Das Museum zeigt viele ihrer Fotos, angefangen mit Szenen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit bis hin zu Gesellschaftsfotografien aus aller Welt. Im FürstClass Salon, dem Lieblingsraum von Fürst Alexander, stehen Aufnahmen von Rennen am Nürburgring im Mittelpunkt, die Fürstin Marianne nie verpasste und die ihre große Faszination für den Automobilrennsport zeigen. 

Sayn heute

Fürst Alexander und Fürstin Gabriela bewahren dankenswerterweise das Familienerbe und machen es mit ihrem unermüdlichen Engagement interessierten Menschen zugänglich. Kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Schloss fast vollständig zerstört und verfiel. Erst zwischen 1995 und 2000 wurde es wiederaufgebaut und aufwendig restauriert. Heute ist das neugotische Schloss Sayn wieder ein offenes Haus und ein Ort der Gastlichkeit.

Für beide spielen die Natur und ihr Schutz wie schon für ihre Vorfahren eine wichtige Rolle. So gründeten sie vor 35 Jahren den Garten der Schmetterlinge, der eingebettet in den als englischen Landschaftsgarten angelegten Schlosspark von Sayn mit uralten Bäumen, Teichen und Bächen liegt und als eines der schönsten Schmetterlingshäuser Europas bekannt ist. In zwei Glaspavillons spazieren die Besucher zwischen tropischen Pflanzen und können bis zu 200 verschiedene Schmetterlingsarten aus drei Kontinenten entdecken. Die von Kindheit an naturverbundene Fürstin engagiert sich für deren Erhalt und versteht sie als Symbol für eine schützenswerte Umwelt und die Schönheit der Natur. 

Tipp

Wer vorab eine virtuelle Tour durch das Neue Museum machen möchte, kann die kostenlose „DigiWalk“-App über den App-Store seines Smartphones herunterladen. An 50 verschiedenen Stationen gibt es mehrsprachig Wissenswertes, Interessantes und Unterhaltendes – wahlweise mit Audios, Bildern, Videos und Texten. 

Öffnungszeiten

Fürstenschloss & Garten der Schmetterlinge, täglich vom 1. März bis zum
30. November geöffnet. 

Informationen zu verschiedenen Führungen: www.sayn.de

Anfragen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Adresse: Im Fürstlichen Schlosspark, 56170 Bendorf-Sayn

 

Text: Drahomira Hampl

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